Kerbgeschichten – Geschichte der Sprendlinger Kerb
Seit eh und je wird die Sprendlinger Kerb am ersten Sonntag nach dem 10 August (oder am Sonntag, den 10 August selbst), dem Namenstag des heiligen Laurentius, gefeiert. Dieser Brauch lässt sich zurückführen auf die erste Sprendlinger Kirche, eine der ältesten in der westlichen Dreieich, die dem heiligen Laurentius geweiht war. Sie war Königsgut, d.h. vom König gegründet und sein Eigentum. In einem Dokument aus dem Jahr 880 wird sie erstmals genannt. Ludwig der Jüngere bestätigt darin, dass sein Vater, Ludwig der Deutsche, u. a. die Laurentius – Kirche in Sprendlingen dem Salvatorstift zu Frankfurt schenkt.
Allgemein wurde seit dem 9. Jahrhundert der Jahrestag der Kirchweihe zum weltlichen Fest, um das sich ein reiches Brauchtum entwickelte. Da dies auch für die Sprendlinger Kirchweihe zutreffen kann, würden wir 2000 theoretisch etwa die 1120. Kerb feiern.
Die ältesten Nachrichten über Kerbfeiern in unserer Gegend sind in den Beschwerden der Dreieicher Pfarrer der nachreformatorischen Zeit zu finden, in denen sie sich über die Auswüchse dieser Feiern empören.